Bericht vom Hannover Marathon 2000 (Abbruch bei 30 km) 

5:00 Uhr  Morgens Wecker klingelt, gleich mal ein Blick nach draußen werfen. Keine Wolke am Himmel. Fülle mich trotz der frühen Stunde super.

5:15 Uhr  Frühstücken. Ich esse so wie immer vor einem Wettkampf, den der Start ist erst um 10:00 Uhr

5:45 Uhr Die am Vortag gepackten Laufklamotten überprüfen. Winterklamotten sind heute nicht nötig. Wetterbericht sagt super Wetter voraus.

6:00 Uhr Günther (Mitläufer) holt mich ab, er ist pünktlich wie immer. Gemeinsam holen wir Volkmar ab, der will in Hannover Halbmarathon laufen.

8:15 Uhr Von Oldenburg nach Hannover brauchen wir etwa 2,5 Stunden mit einem Zwischenstopp, während der Fahrt trinke ich eine Flasche Wasser.

8:30 Uhr Alle Parkplätze in der Nähe des Congress Centrums sind belegt. So wird ein 2 km Fußmarsch nötig. Aber wir haben ja Zeit genug.

8:45 Uhr Wir holen unsere Startunterlagen ab und erkunden wo die Umkleiden sind. Dabei stellen wir fest, das alles gut organisiert ist. Duschzelte sind auch schon aufgebaut.

9:00 Uhr Auf dem Weg zu den Umkleideräumen, treffen wir noch einige uns bekannte Mitläufer, die meisten wollen Halbmarathon laufen.

9:15 Uhr Langsam umziehen. Noch mal überprüfen ob alle Pflaster angebracht sind, Kleiderbeutel abgeben. Bis jetzt hat alles hervorragend geklappt.

9:30 Uhr So langsam bewegt sich alles zum Start. Wir kommen am Zielbereich vorbei und gehen in Richtung Startbereich.  

9:35 Uhr Etwas einlaufen und ein paar Dehnübungen.

9:45 Uhr Ein Ehepaar am Straßenrand fragt nach den besten Laufschuhen und wo man sie kaufen kann.

10:00 Uhr  Start! Nach dem alle Topläufer und Läuferinnen vorgestellt wurden fällt der Startschuss.

10:04 Uhr Der erste km ist viel zu schnell (3:35) Die vielen Halbmarathonläufer machen Tempo.

10:19 Uhr Die ersten 5 km sind geschafft und ich bin super in der Zeit. Ich versuche viel zu trinken. Seit ein paar Minuten laufen wir am Maschsee entlang.

10:30 Uhr Wir biegen rechts ab, auf einen Fuß und Radweg  und laufen um den Maschsee herum. Eine schöner asphaltierter  Weg mit Bäumen auf beiden Seiten. 

10:39 Uhr km 10, hier stehen viele Zuschauer(Culemannstraße). Ich bin voll in der Zeit. Jetzt läuft man durch einige Straßenzüge (Friedrichswall-Heinrichstraße). Nun merkt man, das es   immer wärmer wird. Bei jeder Wasserstation versuche ich viel zu trinken.

11:00 Uhr Ab km 15 läuft man in einem Wald (Eilenriede) , hier ist es sehr angenehm. Man bekommt etwas Schatten.

11:23 Uhr Die erste Hälfte ist rum und viele Halbmarathonläufer laufen durchs Ziel. Wir dürfen noch ein Runde. Jetzt merkt man erst wie wenig Läufer und Läuferinnen Marathon laufen.

11:30 Uhr Jetzt läuft man wieder durch einige Straßenzüge (Leisewitzstraße-Willy-Brand Allee), es wird immer wärmer (heißer).

11:45 Uhr Plötzlich merke ich wie mir die Kraft schwindet. So etwas habe ich noch nie, so früh erlebt. Es füllt sich so an als ob die Batterie leer ist. An der nächsten Wasserstationen, gehe ich ca.  bei km 25km (viel zu früh). Dann fange ich wieder an langsam zu laufen, aber es kommt keine Kraft mehr nach, der Akku ist leer.

12:00 Uhr Es wird nicht besser, abwechselnd gehe ich oder ich trabe. Viele sonst viel langsamer Läufer überholen mich. 

12:30 Uhr  Ungefähr bei km 30 entscheide ich mich aufzugeben. Es ist nicht mehr sinnvoll weiter zu laufen. Ich setzte mich auf eine Bank am Straßenrand. Einige Zuschauer wollen mich zum weiterlaufen motivieren und haben viel Verständnis als ich dies nicht tue. 

12:45 Uhr  Trete ich meinen Fußmarsch zurück, zum Ziel an (Culemannstr.-Schackstraße). (ca. 4km) Nach kurzer Zeit bin ich nicht mehr allein. Es haben noch einige Marathonläufer aufgegeben. Aus den verschiedensten Gründen.

 

Fazit: Ich dachte am Start, das mich das Wetter nichts angeht und ich in Top Form bin. Aber dem war nicht so.

Erkenntnis: Bei schlechten Wetter, zu heiß oder zu kalt, muss man seine Marathonzielzeit anpassen um sich nicht zu überfordern.

 

Wieder mal habe ich bei einem Marathon viel dazu gelernt, und ich bin immer noch froh bei km 30 ausgestiegen zu sein. Irgendwann werde ich mal einen Optimalen Marathon hinlegen.

Tschüß

Rolf